Prof. Dr. Ralf Röhlsberger wird mit dem Bjørn H. Wiik Preis 2013 ausgezeichnet.

 

Der Bjørn H. Wiik-Preis 2013 wurde am 23. Januar 2014 an Ralf Röhlsberger verliehen. Der 51-jährige Forscher nutzt das intensive Licht von PETRA III für grundlegende, quantenmechanische Experimente mit Röntgenstrahlen und kann so die elektromagnetisch induzierte Transparenz im Röngtenbereich nachweisen. In einem nm-großen Platinresonator kann er einzelne Eisenatome zur kooperativen Emission anregen und mit experimentellen Methoden, die sich aus der Mößbauer-Spektroskopie ableiten, nachweisen. Das Messverfahren ist von grundlegender Natur und bietet vielfältige Optionen für Folgeexperimente.

Herr Röhlsberger hat im Jahr 1994 mit einer ausgezeichneten Arbeit über optische Verfahren zur kern-resonanten Filterung von Synchrotronstrahlung promoviert. Nach wissenschaftlichen Aufenthalten in Argonne, Habilitation in Rostock und Gastprofessur an der TU München kam er 2003 als Wissenschaftler zum DESY, wo er seit 2005 über fünf Jahre die Experimente-Gruppe bei PETRA III mit geleitet hat. Im Jahr 2002 erhielt er den Preis „Synchrotron Radiation” von BESSY.

Mit seinen Experimenten zur Kernquantenoptik beschreitet Herr Röhlsberger physikalisches Neuland: der Nachweis der elektromagnetisch induzierte Transparenz in dünnen Schichten mit Röngtenstrahlen und die Beobachtung kollektiver Lambshift mittels Superradianz sind Beispiele dafür. Herr Röhlsberger eröffnet mit seinen experimentellen Techniken ein neues, vielversprechendes (Präzisions-)Forschungsfeld im Bereich der Röntgenstrahlen.

 

Gleich zwei Bjørn H. Wiik-Preise wurden am 13.1.2014 bei DESY in Hamburg verliehen: Teilchenphysikerin Kerstin Tackmann bekommt den Preis des Jahres 2012, Photon Science-Forscher Ralf Röhlsberger bekommt den Preis 2013.